Zusammenfassung

Zusammenfassung

Ein Jahr an der Missionsschule ist vorbei (in einer Woche). Was habe ich gelernt, erfahren und erreicht? Ich möchte versuchen das zusammen zu fassen.

Norwegisch

Am Anfang des Schuljahres haben wir etwas Norwegisch gelernt. Dieser Kurs für eine Woche hat gerade für ein paar Grundlagen gereicht, aber ich habe mit DuoLingo versucht jeden Tag etwas mehr von dieser nordischen Sprache zu lernen. Im Endeffekt habe ich es nicht viel gebraucht, auch weil die Kontaktmöglichkeiten außerhalb der Schule seit März etwas eingeschränkt waren. Trotzdem kann ich gut etwas verstehen, am besten wenn ich es langsam lesen und hören kann. Wenn mir doch ein Norweger über den Weg läuft und versucht mit mir norwegisch zu reden, dann ist das eher schwer. Aber etwas Sprache gelernt zu habe ist ganz nett. Man weiß nie, wo man das noch gebrauchen kann.

Unterricht

Der erste Unterricht ging über „Christliche Erziehung“. Da haben wir gelernt, dass eine ausgewogene Erziehung wichtig ist in der nicht nur der Intellekt, sondern auch der Körper und die Beziehung zu Gott geschult wird. Auch haben wir betrachtet, dass es viel einfacher ist wissen zu vermitteln, wenn man auf Fragen antwortend Dinge an handfesten Beweisen erklären kann.

Auch ziemlich am Anfang haben wir Unterricht mit Michael Dörnbrack gehabt, der uns eine Methode zum einfachen Bibelstudium in Kleingruppen beigebracht hat. Diese DBS (Discovery-Bible-Study) betrachtet mit einfachen Fragen den Bibeltext und dadurch werden auch bekannte Texte wieder lebendig.

„Christliche Psychologie“ und „Christliches Heim“ mit Ernst und Terry Zwicker war auch ganz spannend. Da haben wir über verschiedene Charaktere gelernt (z.B. auch dass Mose ein Melancholiker war), verschiedene Persönlichkeitstest gemacht und im zweiten Teil uns mit den Schritten zu einer glücklichen Beziehung beschäftigt.

Weitere Themen im Klassenzimmer waren Adventistische Glaubenspunkte, Geist der Weissagung, Kirchengeschichte, das Buch Daniel, Offenbarung, Homiletik, das Heiligtum, Wasseranwendungen, Ernährung, Health-Expo, Erlösungsplan und Buchevangelisation und einige andere.
Auch haben wir etwas Unterricht zur Gartenarbeit, Musik und zu persönlichem Wachstum gehabt.

Events

Sehr spannend waren auch die verschiedenen Veranstaltungen, die wir besucht haben um dort auch mit zu helfen. Zwei Mal waren wir auf einem Kongress in Halvorsbøle und haben dort beim Essen zubereiten und servieren für ca. 100 Leute mitgeholfen. Es gab das Inspiration Weekend, welches wir selber veranstaltet haben und uns in verschiedene Positionen (Technik, Logistik, Essen, Sauberkeit, Musik) beteiligt haben. Ähnlich war es beim ASI kurz nach Weihnachten in Dänemark. Dazu habe ich leider kein extra Beitrag, weil es so kurz vor Honduras war.

Honduras

Die Reise nach Honduras war ein sehr spannendes Erlebnis, wo wir aktiv im Missionsfeld gearbeitet haben und viel lernen konnten. Im Unterricht haben wir etwas über Management, Buchführung, Teambildung und Personal-Management gelernt. Im zweiten Monat haben wir mehr Zeit in unserem Arbeitsfeld verbracht,. Bei den meisten von uns war es das Unterrichten an der dortigen Schule.
Dazu hat jeder von uns in diesem Zeitraum mindestens eine Predigt und eine Sabbatschule gehalten.
Die Arbeit dort war für viele sehr anspruchsvoll und jeder ist damit etwas anders umgegangen, aber wir alle haben gelernt, dass es Gottes Kraft ist, die uns durch schwere Zeiten und über Hindernisse trägt.

Quarantäne

Nach Honduras sind wir quasi ohne Pause in die Corona-Zeit gekommen. Dadurch konnten einige der Schüler nicht wieder zur Schule kommen, viele Veranstaltungen wurden abgesagt und der Unterricht fand über Zoom statt. Das war für mich eine besonders schwierige Zeit, da ich mich durch die ganzen Maßnahmen zur Sicherheit auch persönlich isoliert fühlte. Die Mitschüler, die mit Husten mehrere Wochen auf ihr Zimmer quasi eingesperrt waren (sie durften zur Toilette und spazieren gehen, aber sich nicht mit uns im Haus aufhalten) hätten vielleicht mehr Grund zur Sorge gehabt, aber wieder konnte diese Zeit der Schwierigkeit zum Segen werden. Wenn die Zeit nicht viel anders genutzt werden kann, dann werden Gebet und Bibel lesen besonders köstlich. Letztendlich habe auch ich gelernt, dass es eine Sache der Einstellung ist, ob mich die Probleme niederdrücken oder ich davon lerne und wachse.

Mission

Ein weiterer Bereich des Programmes hier ist die Missionsarbeit. Wir haben Einladungen zur Bibelkursen verteilt, Geld für ADRA gesammelt und zu unseren DBS-Gruppen eingeladen. Monatlich gibt es ein „Middagsseminar“, ein missionarisches Treffen im Gemeindehaus mit Gesundheitsvorträgen und Abendessen, an den wir uns auch beteiligt haben. Auch haben wir unsere Missionskontakte zum Erntedankfest, Weihnachtsessen und Honduras Abend eingeladen. Mit der Sozialen Distanzierung sah dieser Bereich etwas anders aus. Wir haben Grußkarten gebastelt und versandt, Steine mit Herzen bemalt und nahe den Wegen verteilt und ein paar Leuten im Garten geholfen.

Was habe ich gelernt?

Ich finde diese Frage schwer zu beantworten. Zum einen weil ich oft depressiv auf mein Werdegang schaue und so Veränderungen kaum erkenne. Zum anderen nehme ich neue, brauchbare Ideen in mir auf, ohne mir genau zu merken wie ich zu diesen Erkenntnissen gekommen bin. So kann es kommen, dass durchaus sein, dass ich viel gelernt habe, aber ich habe es nicht so sehr mit den Unterricht verbunden.

Was ich durchaus hilfreich empfand, war der Unterricht über Psychologie und die Themen zur emotionalen Gesundheit. Dort habe ich etwas mehr Aufmerksamkeit für meine Persönlichkeit bekommen mit einigen Hinweisen wie ich damit umgehen könnte.

Auch sehr lehrreich war der Unterricht über das Heiligtum. Dabei haben wir gelernt, das die Stiftshütte mit ihren Vorbild im Himmel nur aufgebaut wurde um das Problem der Sünde zu behandeln. Auch interessant zu sehne war, dass als Moses auf den Berg Sinai das Heiligtum von Gott erklärt bekommen hat, dass er nicht nachlassen wollte das Volk zu führen. Gott hat das Angebot gemacht Moses zum neuen Volk zu machen, aber Moses kannte Gottes Güte und Vergebung und sagte quasi „das kannst du nicht machen.“

Im Unterricht über das Buch Daniel haben wir unter verschiedenen Gesichtspunkten das Buch von vorne bis hinten durch gelesen. Dadurch lassen sich wunderbar die Parallelen erkennen. Mir ist aufgefallen, dass es total plausibel ist, dass Daniel im Kapitel 3 nicht mit anwesend war um im Feuerofen geworfen zu werden, weil er im Kapitel 2 als Oberster über die Magier gesetzt wurde, sich aber nur die Staatsbeamten versammeln mussten.

Fazit

Hat sich das Jahr gelohnt? – Ja, sicher!
Habe ich einiges gelernt? – Durchaus.
Haben sich meine Erwartungen erfüllt? – Teilweise.
Habe ich alle meine Ziele erreicht? – Nicht wirklich.
Ich habe kein Elch gesehen. (Gestern könnte das eines gewesen sein, aber es war weit weg im Dickicht und sah für mich aus wie ein Esel) Ich habe keinen Norwegischen Winter erlebt. (So richtig viel Schnee mit Ski fahren und so.) Mein Norwegisch kann ich noch verbessern und überhaupt einmal nutzen. Manchmal fühle ich mich noch immer unsicher in meiner Beziehung zu Gott. Ich bin mir nicht klarer geworden, wo ich für Gott arbeiten soll.

Und nun?

Ich bin mir vielleicht nicht langfristig sicher wohin mein Weg führen wird, aber für jetzt bin ich mir sicher. Denn letzte Woche habe ich ein Angebot bekommen, worin ich Gottes Führung sehe. Es ist eine Stelle, wo ich in bekannter Gemeinschaft bin und mit den Leuten gut auskomme. Ich werde ein Großteil meiner Arbeit im Garten verbringen. Ich habe weitere Möglichkeiten meine oben genannten Ziele zu erreichen.
Ich werde ein weiteres Jahr in Matteson bleiben um hier zu arbeiten.

Ich bin mit dieser Möglichkeit sehr glücklich. Im Stillen habe ich mir schon vom Anfang an gewünscht diese Möglichkeit zu bekommen. Das soziale Umfeld, die Natur und die Arbeit ist wirklich etwas, was mir sehr gefällt. Ich sehe auch gute Möglichkeiten weiter im Glauben und in persönlichen Bereichen zu wachsen sowie meine Freundschaften zu den Leuten hier zu vertiefen. Wie es aber im Detail aussehen wird, kann ich noch nicht sagen. Doch sicherlich werde ich diese Seite weiter nutzen um über meiner Zeit an der Missionsschule zu berichten.

2 Gedanken zu „Zusammenfassung

  1. „Letztendlich habe auch ich gelernt, dass es eine Sache der Einstellung ist, ob mich die Probleme niederdrücken oder ich davon lerne und wachse.“
    welch schöne, schwere Lektion …

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