Arbeiten an der Missionsschule

Arbeiten an der Missionsschule

Jetzt ist schon fast ein Monat vorbei, in der ich mit den Schülern arbeite. Ein paar Eindrücke möchte ich mit euch teilen.

Arbeit

Generell ist meine Arbeit im Haushalt. Dort erstelle ich Pläne, wer wann das Essen vorbereitet, was wie sauber gemacht werden sollte und wer den Müll rausbringt. Das ist im Prinzip eher einfach, kann sich aber trotzdem auf eine stundenlange Arbeit hinziehen. Wir 8 Mitarbeiter leiten zu jeder Mahlzeit die Vorbereitungen, aber nicht jeder ist immer verfügbar und hat auch seine eigenen Vorlieben. Dazu muss ich beachten wer wann die Andacht hält, den Unterricht macht und auf Reise ist. Dann beachte ich natürlich auch, dass nicht einer zu viel arbeitet und andere nichts machen, nach ihren Kapazitäten. Wenn die Mitarbeiter einsortiert sind, ist es mit den Schülern nicht mehr so schwer. Jeder muss nur gleichmäßig eine der Mahlzeit übernehmen, aber wieder nicht zu viel und mit genügend Abwechslung. Da jeder Wochentag etwas anders verläuft und dadurch auch die Küchenarbeit anders ist, ist auch solche Abwechslung wünschenswert. Die anderen beiden Pläne für Sauberkeit und Haushaltsdienst wechseln nicht so häufig und ich kann sie mehr im Voraus erstellen.

Zum Haushalt gehört natürlich auch der Einkauf, den Vorrat an Essen organisieren und planen was auf den Tisch kommt. In diesen Bereich bin ich zum Glück nicht alleine, was mir sehr entgegen kommt. Aber doch bin ich mit dabei die Dinge zu organisieren und manchmal in die Stadt zu fahren. Erst letzte Woche haben wir einen großen Einkauf gemacht, damit wir nicht jede Woche zweimal zum Supermarkt fahren. Der Kofferraum war gut voll gepackt mit Gemüse, Obst und anderen Dingen von „fresh deli“, und dann haben wir noch 100 Brote abgeholt, die wir beim lokalen Supermarkt „Rema 1000“ bestellt haben. (Der Laden heißt Rema 1000, weil sie so viele verschiedene Produkte anbieten. Aber im Vergleich zu unseren Aldi oder gar EDEKA ist die Auswahl eher gering, ganz zu schweigen von Kaufland)

Bild vom vollen Kofferraum

Ein anderer Bereich meiner Arbeit ist die Bibliothek und der Buchladen „Inspi“ Über eine Internetseite können Bestellungen aufgegeben werden und ich versende dann die Bücher. Ein großer Teil des Sortiments sind Bibeln und Bücher von Ellen White, also inspirierte Schriften, daher der Name. Aber es gibt auch andere Literatur zum Thema Gemeinde, Mission und Gesundheit. Auch DVD mit Vorträgen oder Musik kann man dort finden. Das ist an sich keine große Aufgabe und sollte mit ein paar Stunden pro Woche auskommen. Nur musste ich den Online-Shop, wie auch die Bücherregale erst aufräumen und alte Bestellungen aktualisieren. Das hat auch seine Zeit gebraucht.

Ein Großteil meiner Zeit arbeite ich mit den Schülern zusammen, wenn sie ihre Arbeitszeit haben. Dort leite ich sie an, verteile Aufgaben und schaue, dass es ordentlich und sicher erledigt wird. Momentan teilen wir die Schüler in zwei Gruppen. Die einen arbeiten im Garten mit Dārta. Sie hat die Leitung über den Garten und der Arbeit der Schüler an sich, wo ich ihr bei helfe. Die andere Gruppe ist mit mir in der Kompostanlage. Dort schieben wir Holz durch die Häckselmaschiene, hacken Holz oder packen den Kompost in Tüten.

 

Bild von der Arbeit mit dem Holz
Ein paar Schüler an der Hächselmaschiene.

Der Kompost ist auch ein Bereich, wo ich etwas über der Arbeit mit den Schülern hinaus beschäftigt bin. Das Gelände in Ordnung bringen, den Kompost mixen und dann verkaufen werden meine Aufgaben sein. Bisher habe ich aber nicht viel Zeit damit verbracht, weil ich mehr mit den anderen Dingen zu tun hatte. Es ist die Idee gewesen etwas zum Nutze der Anwohner zu machen (wir nehmen Gartenabfälle entgegen), zum Budget der Schule bei zu tragen (Verkauf des Kompost) und den Schüler etwas Arbeit zu geben. Gottes Plan für das Glücklichsein des Menschen schließt die körperliche Arbeit mit ein. „Gott wusste, dass Adam im Garten Eden nicht glücklich sein konnte ohne Arbeit“ (paraphrasiert von E.G. White)

Ein paar kleine Bereiche und Aufgaben kommen noch dazu wie Post, IT, Gastgeber sowie allgemeine Pflichten einer Familie und Gemeinde.

Leben in Matteson

Wenn es nicht gerade ans Arbeiten geht, wie geht es mir sonst so in Norwegen? Ich war ja den ganzen Sommer über hier. Es macht schon wirklich einen Unterschied wenn man in diesen Gebäuden nur mit 3 Leuten lebt oder mit 20. Wenn im Sommer die meisten der Mahlzeiten alleine oder zu zweit eingenommen wurden, so herrscht jetzt reges treiben am Tisch. Auch in den Arbeitspausen ist im Wohnzimmer immer etwas los. Ein bisschen kenne ich das ja von zu Hause, dort war es aber nicht immer so voll. Auch  im letzten Jahr, meinem Schuljahr, war es voll, aber wir waren eine eher ruhige Gruppe. Dann kam auch die Corona-Zeit, in der wir sowieso nur die Hälfte Anwesend waren und der Sommer. So habe ich mich schnell wieder an die Ruhe gewöhnt. Jetzt fällt es mir wieder etwas schwer mich aus meinem Büro hinaus zu trauen, wenn ich das Lachen, Reden und Musizieren schon durch die Tür höre.  Aber es sind ja alles nette Leute hier, mit denen man gut reden kann.

Gruppenbild
Schüler und Mitarbeiter in diesem Jahr

Wir sind wirklich glücklich, dass alle Schüler gut herkommen konnten und das es keine Probleme mit der Einreise gab. Natürlich sind wir den Empfehlung der Regierung gefolgt und haben Einreisende aus gefährdeten Ländern für 4 Tage in Isolation gehalten. Das heißt im Einzelzimmer schlafen, und sonst im Haus nur mit Mundschutz rumlaufen. Essen ist dadurch nur außerhalb möglich, aber das Wetter war ganz angenehm dafür. Zusätzlich  gibt es eine Quarantäne für 10 Tage, in der die Reisenden keinen Kontakt zu Menschen außerhalb des Haushalts haben dürfen. Dadurch konnten Zwei unserer Schüler, die erst letzte Woche gekommen sind, nicht mit zum Gottesdienst in Mysen kommen. Dies sollte aber am nächsten Sabbat möglich sein.

In diesem Jahr haben wir eine ziemlich junge Gruppe an Schülern. Wo mein Jahrgang 4 Schüler über 30 Jahren hatte, so gibt es hie nur 4, die über 20 sind. Wie oben schon erwähn sind sie auch aktiver, also sie erzählen mehr und sind etwas lauter. Aber auch wenn man etwas aufpassen muss, was sie in ihrer Freizeit machen, so ist es doch schön zu sehen, wie sehr hilfsbereit alle mithelfen. Es hat eine Woche gebraucht, bis es nötig wurde zu erwähnen, dass der Küchendienst eigentlich auch die Aufgabe hat den Esstisch wieder sauber zu machen. Bis dahin haben selbstverständlich alle mitgeholfen. Das machen sie auch jetzt noch, wenn sie nicht andere Aufgaben zu erledigen haben. Das ist sehr angenehm für mich in der Haushaltsverwaltung. Ja, so schwer meine Arbeit auch manchmal aussieht, so ist es doch schön zu sehen, dass die Aufgaben gut und ordentlich von den Schülern erledigt werden.

Nach einigen Wochen kommt so allmählich die Zeit, wenn die Euphorie des Neuen verfliegt und jeder anfängt sich  der Realität der Missionsschule bewusst zu werden. Für manche bedeutet das in Konflikt mit alten Gewohnheiten zu kommen, andere merken, dass der Schokoladenaufstrich bald aufgebraucht ist, weitere müssen an persönlichen Problemen arbeiten. Für mich sind es die alten Gewohnheiten und Denkweisen, die mir manchmal zu schaffen machen. Aber das gute ist dann diese Familie an der Missionsschule zu haben, die Unterstützung bieten und helfen die schwierigen Strecken des Lebens zu gehen.

Gut, dass wir einander haben!

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