Überleben im Winter

Überleben im Winter

Wie überlebe ich den Winter in Norwegen?

Holzkirche in Mysen

Während sich in Deutschland schon sommerliche Temperaturen einfinden (hier gehen die meisten bei 10° schon wieder baden), habe ich in der letzten Woche viel Schnee geschaufelt. Das heißt auch, dass es hier wieder wärmer geworden ist und zu schneien beginnt. Denn beim schönen Sonnenschein und Temperaturen unter -10° gibt es kein Schnee, es ist einfach nur kalt. (Ich glaube das mindeste, was wir hatten war -17°C) Nun also doch wieder morgens, mittags und abends den Eingang frei räumen. Ansonsten weiter dafür sorgen dass immer Holz im Ofen ist, damit es im Haus erträglich bleibt. Das ist etwas schwierig in Opsand, dem Burschenheim, weil wir dort quasi nur zum Schlafen sind.

Matteson, Haus „Granheim“, da brennt den ganzen Tag über der Ofen.

Meine übliche Abendroutine sieht dann so aus:
0. Schnee schieben und Holz rein bringen
Das mache ich quasi bevor ich ins Haus gehe.
1. Feuer machen
Das muss zuerst erledigt werden, weil es etwas länger braucht bis der Ofen mein Zimmer aufgewärmt hat. Ich habe so ziemlich das größte (und schönste) Zimmer, was mir im Sommer sehr gefallen hat, nun aber etwas kalt ist.
2. Duschen gehen
Natürlich ist das Bad kalt. Zum Glück gibt es aber warmes Wasser. Wenn man aber sein Immunsystem stärken möchte, dann nimmt man auch dort eine warm-kalt-Wechseldusche.
3. Umkleiden
Ich trage ja sowieso tagsüber lange Unterwäsche und ein Pulli unter dem Hemd. Diese „Unterwäsche“ kann ich gleich anlassen und bloß meinen Schlafanzug drüber ziehen.
4. Neues Holz
Den Ofen nachfüllen und die Luftzufuhr runter stellen. Somit brennt es länger auf etwas geringerer Flamme und hält das Zimmer besser warm
5. Andacht
Ich setzte mich ins Bett mit meiner Bettdecke umwickelt und habe mein Tagesrückblick mit Bibelvers, Notizen und Gebet.
6. Heizkörper anstellen
Ich habe einen elektrischen Heizkörper neben mein Bett. Den lasse ich nicht auf voller Temperatur laufen, sondern so auf 1/3. Aber das ist ganz hilfreich für die zweite Hälfte der Nacht.
7. In den Schlafsack
Ja, ich schlafe mit Schlafsack. Dazu habe ich eine Bettdecke, die ich vorher um mich lege und mit in den Schlafsack nehme. Da bekanntlich die normalen decken etwas kurz sind habe ich noch eine zweite Decke. Dadurch kann ich eine um mein Hals legen und die andere um die Füße. Die zweite Decke liegt aber nur oben auf den Schlafsack.
Nun, mit einer Decke innen ist die Bewegungsfreiheit nicht so groß, aber hin und her drehen geht noch ganz gut. Nur dass dann die äußere Decke leicht verrutschen kann. So kommt es manchmal vor, dass ich des Nachts aufwache weil meine Füße oder mein Rücken etwas kalt werden und ich die Decke neu justieren muss.

Ich in Decken gehüllt.

Das klingt jetzt alles sehr tragisch, aber es lässt sich überleben. Zu Not könnte ich auch den Heizkörper auf maximale Leistung drehen, aber so schön verbrauchen wir in Opsand fast drei Mal so viel Strom wie in Granheim, wo Lichter, Computer und Küchengeräte laufen. Nur schwindet aber langsam meine Freude am Winter und ich freue mich schon auf den bald kommenden Frühling. Bis letzten Sommer hätte ich durchaus gesagt, dass der Winter meine bevorzugte Jahreszeit ist. Nun aber habe ich genug für dieses Jahr. Wie lange es noch halb kalt bleibt lässt sich schwer sagen, aber es hat ja auch bei uns wieder angefangen wärmer zu werden.

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