Einblicke in einer Schule

Einblicke in einer Schule

Leider ist es den Schülern diese Jahr nicht möglich für ihren Missionseinsatz nach Honduras zu reisen. Dafür sind sie alle in Norwegen verteilt an verschiedenen Einrichtungen. Ich habe diese Zeit, wo im Garten nichts passiert, genutzt, um mich zwei unser Schüler anzuschließen und an einer adventistischen Schule in Lillehammer zu arbeite. In diese Arbeit möchte ich ein kleinen Einblick geben.

Die „Engesvea skole“ in Lillehammer hat etwa 36 Schüler der Klassenstufen 1 bis 10. Die Regierung fördert Schulen mit 30 bis 60 Schüler, besonders wenn diese auch benachteiligte oder schwierige Kinder integrieren. Somit kann diese Schule mit kleinen Klassengrößen Punkten, auch wenn meist mehrere Stufen zusammen unterrichtet werden. So ist es auch sehr willkommen, dass wir drei etwas aushelfen konnten, wenn verschiedene Aufgaben verteilt werden. Für mich war es natürlich sehr von Vorteil, dass ich mich auf norwegisch mit den Kindern unterhalten konnte, aber das nicht zu haben machte es für die anderen beiden manchmal schwierig sich einzubringen. Jedoch sprechen fast alle Schüler ein gutes Englisch, sodass wir auch die 5-15 Minuten Morgenandacht regelmäßig übernemen konnten.

Schulalltag:

Um 8:00 Uhr kommen wir zur Schule, um draußen die Kinder zu beaufsichtigen, die schon gekommen sind. Eine der Corona-Maßnahmen besagt, dass die Schüler bis zum tatsächlichen Schulbeginn draußen aufhalten und dann alle Klassen einen anderen Eingang nehmen. Die 10 Klassenstufen sind in drei Gruppen aufgeteilt, in denen sie auch zusammen im Klassenzimmer unterrichtet werden.
Um 8:15 Uhr klingelt es zum rein gehen. An der Tür werden die Hände desinfiziert und dann gehen alle gleich in ihr Klassenzimmer, wo es eine Morgenandacht gibt. Diese ist unterschiedlich lang oder tief, je nachdem wer diese halt.
Die erste Einheit Unterricht geht bis 9:15 Uhr. Je nach Fach wird die Klasse in Jahrgänge aufgeteilt oder bekommt verschieden Aufgaben. Dann ist es al Lehrer sehr hilfreich Assistenten zu haben, die sich um einer Gruppe kümmern können.
Nach 10 Minuten Pause geht es in die zweite Stunde von 09:25 Uhr bis 10:25 Uhr.
Danach gibt es Frühstückspause, wo jeder seine Brote (oder ähnliches) im Klassenzimmer isst. Danach wieder eine Pause bis 11:05
In den Pausen gehen die moisten Schuler nach draußen. Besonders die kleinen lieben es mit oder ohne einer Matte im Schnee den Hügel hinunter zu rutschen. Besonders die älteren gehen weniger raus und spielen dafür lieber Tischtennis.
Danach gibt es noch zwei weitere Unterrichstunden von 11:05 Uhr bis 12:35 Uhr und von 12:45 bis 13:45.
Danach ist für alle Schulschluss. Nur die Schuler der Stufen 1-4 bleiben noch zum „SFO“, der Nachmittagbetreuung, bis 16:00. Dort wird gebastelt, gekocht, gespielt oder nach draußen gegangen.

Die Schule vom Schulhof aus gesehen

Gedanken zu den Kindern

Beim beobachten der Kinder sind mir einige Gedanken zu deren Verhalten gekommen.
Das erste ist das Thema Angst. Kinder sind ja bei Weitem nicht so vorsichtig und umsichtig wie Erwachsene, daher ist es gut, dass wir in den Pausen aufpassen, was sie machen. Sei es auf ein Baum kletter, den Hügel runter rutschen oder sich gegenseitig hin-und-her schubsen. Es gibt Situation, wo sich die Kinder denken: „Guck mal, kein Problem!“, während Erwachsene schon ins schwitzen kommen wegen all den Dingen, die passieren können. Wir haben schon mehr erlebt und können uns schlimmere Dinge ausdenken. Daher sind wir auch nicht mehr so Riesikofreudig. Aber Kinder werden von diesen Sorgen nicht belasted.

Ein zweiter Gedanke geht in eine ähnliche Rictung. Ab wann ist der Punkt, wo ein Erwachsener das Vorhaben der Kinder unterbrechen sollte, weil dieses nicht gut ausghen könnte? Es lernt sich doch viel besser, wenn man es selber erlbt. Entweder man macht es das nächste mal besser, oder lässt es ganz. Aber wenn ich schon im Ansatz unterbrochen werde, dann weiß ich doch nicht wie es ausgehen kann. Ähnlich wenn sich Kinder streiten. Ich kann natürlich dazwischen gehen und schlimmeres verhindern, aber wie lernen sie am besten, dass nicht alle Probleme nur nach den eigenen Willen gelöst werden können?

Die nächste Frage, die ich mir manchmal stelle, ist wie Kinder Entscheidungen treffen. (Dabei rede ich von etwa 4-6 Jährigen) Wenn wir zum Beispiel zur Mittagspause Obst verteilen und fragen: „Was möchtest du? Apfel, Kiwi oder Banane?“ Dann kommt bei den meisten schnell eine Antwort je nachdem was sie am liebsten mögen, sagen wir Apfel. Dann geht ich ein, zwei Schüler weiter, welche eine Banane wollen und plötzlich möchte der erste keinen Apfel mehr, sondern auch eine Banane. Das zeigt mir, dass Kinder eigentlich viel mehr Beziehungsorientiert Entscheidungen treffen. Somit ist es sehr Hilfreich, dass ich zu den Kindern eine gute Beziehung aufbau, weil sie dann (unterbewusst) lernen Entscheidungen zu treffen, die nicht nur egozentrisch sind. Über das eigene (momentane) Wohlbefinden hinaus zu entscheiden ist eine sehr wichtige Fähigkeit.

Eine etwas komische Begebenheit fand ich, als die Kinder mich gefragt haben, ob ich mit ihnen „Corona“ spielen wolle. Zwei sind „Corona“ und zwei sind Ärtzte. Corona versucht alle Mitspieler an zu tippen, sodass sie in Quarantäne müssen, während die Ärtzte sie auf gleicher Weise daraus wieder befreien. Natürlich heimlich, damit sie nicht von Corona erkannt werden. Denn wenn beide Ärtzte in Quarantäne sind, dann können sie niemanden mehr helfen und Corona hat gewonnen. Zu schade, dass es noch keine Impfung gibt… Wir hätten früher dazu „Steh-Geh“ gesagt, aber heute heist es „Corona kommt!“ Es ist schon interessant, wie Kinder mit den Aktuellen Geschehen umgehen, selbst wenn (oder besonders wenn) sie diese nicht voll begreifen können.

Einmal in Lillehammer muss man auch Ski-Langlauf probieren

Auswertung

Mir hat diese Arbeit dort sehr gefallen. Meine beiden Begleiter sagen immer, dass ihnen ddie Tage sehr anstrengend waren. Die beiden sind ja auch noch 10 Jahre jünger als ich und lassen sich viel mehr auf physische Aktivitäten ein, wie Kinder umhertragen, Schlitten ziehen, Fusball spielen und riesige Schneekugeln rollen. Wenn du einmal mit den Kindern solches gemacht hast, dann erwarten sie das immer wieder. Nicht dass ich ihnen alles verweigere, aber bei mir ist es etwas besonderes und nicht das alltägliche. Aber ich denke es ist sher schön, dass die Kinder nun auch mal jemanden zum spielen haben.

Die beiden Spielgefärten sind noch für einen weiteren Monat an der Schule, aber ich bin zurück in Matteson um die kommende Gartensaison vorzubereiten. Hier unten in Mysen ist es auch wesentlich wärmer, als in Lillehammer. Dort hatten wir -12 bis -2 Grad und stetig Schnee auf den Straßen (In Lillehammer wird eh nicht geräumt, ja ein bischen Kies streuen, aber kein Salz). Aber hier ist es so warm, dass der Schnee fast komplett wieder geschmolzen ist.

Die Gartenarbeit ist etwas ganz besonderes, weil man den Pflanzen beim wachsen zusehen kann, sich um diese kümmert, sie versorgt und am Ende des Jahres die Früchte der Arbeit ernten kann. Mit Kindern ist es eigentlich fast genauso. Es ist ein Privileg und eine große Verantwortung die Kindern beim Wachsen und Gedeihen zu begleiten und zu helfen. Natürlich gibt es viele Dinge, die man beachten muss und die schief gehen können.

Ein Gedanke zu „Einblicke in einer Schule

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