Wieso gehe ich zur Missionsschule?

Wieso gehe ich zur Missionsschule?

Meine Vorgeschichte

Ich bin nach meinen Abitur, mit den Wunsch für Gott zu arbeiten und mich dafür ausbilden zu lassen, nach Friedensau gegangen und habe begonnen Theologie zu studieren. Aber entgegen meiner Erwartungen hat sich dort meine Beziehung zu unserem Erlöser nicht verbessert und die Ausbildung beschränkte sich zum größten Teil auf Bücher.

Ich war frustriert, als ich nach zwei Jahren dort aufgehört habe. Frustriert, dass ich keine praktischen Dinge gelernt habe. Frustriert, dass ich dort keinen sozialen Anschluss gefunden habe. Und frustriert über Gott, dass er mich nicht verändert hat.

Etwa ein Jahr später bot sich die Möglichkeit über den Sommer an der Europeen Bible School zu arbeiten. Die Natur, die netten Menschen und das arbeiten im Gewächshaus wahr mir sehr angenehm, sodass ich mit den Gedanken spielte dort für das kommende Jahr als Schüler zu bleiben. Leider gab es an dieser Schule kein weiteres Jahr und somit ging ich wieder nach Hause. Wieder frustriert und wieder meine Freizeit hauptsächlich am Computer verbringend.

Ich wollte mich nicht mehr bemühen und nicht mehr an mir selbst arbeiten. So fand ich eine Arbeit als Briefträger, die nicht sehr anstrengend war, mir etwas Geld brachte und mich von den Fragen meiner Familie „Was willst du denn mal machen?“ befreite. Aber ohne Sinn, Ziel und wenig Menschenkontakt war die Arbeit nie wirklich zufriedenstellend.

Der zweite Versuch

Nach einigen Jahren fing ich an wieder intensiver über mein Leben und sein Ziel nach zu denken und ich wollte etwas ändern, wusste nur nicht richtig wie und was. Verschiedene Möglichkeiten einer Ausbildung oder gar eines Studiums schwirrten mir im Kopf, doch konnte mich keines so richtig in Bewegung setzten.

In Frühjahr 2019 bekam ich dann das Angebot gemeinsam die Matteson Schule in Norwegen zu besuchen. Eine Missionsschule zu besuchen war zumindest auch irgendwo im Schatten meiner Ideen-Ecke. Und der Urlaub kam mir ganz recht.

Was ich dort gesehen und erlebt hab hat mir grundlegend gefallen. Die Natur ist wunderbar. Der Unterricht ist hilfreich und gewinnbringend. Das gemeinsame Wohnen und die Arbeitsteilung gefallen mir auch. Und vor allem sind die Menschen wirklich liebevoll. Sodass ich schon beim verlassen der Schule das wiederkommen ernsthaft in Erwägung zog.

Gründe für eine Missionsschule

Im laufe des Jahres habe ich mir verschiedene Gedanken dazu gemacht und so mit vielen Begebenheiten und Erlebnissen einiges an Gründe zusammen gestellt, warum ich dieses Schuljahr machen möchte.

  • Ich möchte auf Jesu baldige Wiederkunft vorbereitet sein und lernen, wie ich andere darauf vorbereiten kann.
  • Ich möchte meine Fähigkeiten und Fertigkeiten, die nützlich zur Gemeindearbeit und Mission sind, besser erkennen und ausbauen.
  • Ich möchte erkennen welchen Weg der Ausbildung, Studium oder Arbeitsfeld Gott für mich vorgesehen hat.
  • Ich möchte in diesen Jahr lernen, wie ich Jesus in allen Bereichen meines Lebens Raum gebe und Ihn die Führung überlasse.
  • Ich möchte meine Sorgen und Schwierigkeiten überwinden und mit gestärkten Glauben mich an Jesus halten.
  • Ich möchte mich aus meiner sozialen Isolation befreien und Freunde und Familie finden, mit denen ich wachsen kann.
  • Wenn ich Möglichkeit und Zeit finde, möchte ich auch die norwegische Sprache gut anwendbar erlernen.

Wie wird es werden?

Das kann ich nicht sagen.
Natürlich habe ich auch Freunde gefragt, die selber eine Missionsschule besucht hatten. Niemand von denen hat mir gesagt, dass dieses Jahr verschwendet sei, sondern im Gegenteil, es ist immer eine sehr gute Entscheidung gewesen. Natürlich kann es auch schwer werden. Die Tage sind manchmal sehr voll gepackt, der Unterricht anstrengend und die Arbeit fordernd. Auch die Konfrontationen, denen man sich selber aussetzt wenn die Trägheit (das alte, sündige Leben) sich wehrt gegen den guten, Christus-ähnlichen Charakter, der dort gebildet wird. Aber dieses Jahr ist auch voller Schönheit. Wie kaum wo anders kann man die Liebe Gottes und seine herzliche Fürsorge erkennen, wenn man sich ganz auf ihn verlässt. Durch die Nähe zu den Mitschülern und Lehrern lernt man die Menschen als echte Freunde und Familie kennen.

Wie das mit mir werden wird, kann ich noch immer nicht sagen. Aber ich freue mich auf das kommende Jahr. Sogar ein bisschen mehr, als ich Angst vor meinen eigenen Schwächen habe, die dort zu Tage kommen werden.

Wenn ihr miterleben wollt wie es wird und was ich erlebe, dann seid ihr hier genau richtig.
Es freut mich, dass ihr mich dabei begleitet.

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