Weiter ziehen

Weiter ziehen

Ich bin umgezogen.
Eine neue Stadt.
Neue Arbeit
Neue Menschen.
Naja, nicht ganz.

Ich war schon in dieser Stadt zu Besuch. Zwei Mal kurz und ein Mal lang.
Die Arbeit ist mir auch etwas vertraut, auch wenn ich nun anderen Aufgaben nachgehen werde, aber grob ist es doch das gleiche.
Die Menschen kenne ich auch halbwegs. Zumindest mein Arbeitgeber war der Schulleiter in Matteson, als ich dort Schüler war.

Die Arbeit an der Engesvea Schule in Lillehammer hat mir in der kurzen Zeit während meines Besuch im Januar gut gefallen. Doch hätte ich es nicht gleich als mein nächstes Ziel bestimmt. Doch dann bekam ich i einen Anruf von dem damaligen Direktor, mit der Frage, ob ich wieder zurück kommen würde, durchaus mit permanenter Anstellung. Hintergrund dieser Frage war, dass die Lehrer, denen ich im Klassenzimmer geholfen habe, sich sehr positiv geäußert haben und sogar vorgeschlagen haben, mich zu rekrutieren. Dennoch war ich etwas zurückhaltend. Was mir dann geholfen hat mich zu entscheiden ist die Tatsache, dass ich den kommenden (jetzigen) Schulleiter schon gut von meiner Zeit als Schüler in Matteson kenne.

Trodem war es eine schwierige Entscheidung. Die Matteson Schule hat jetzt ohne mich einen Arbeiter weniger im Garten, als üblich. Auch lasse ich die vertrauten Menschen dort zurück und ich muss aufs neue Freundschaften aufbauen. Das fällt mir immer besonders schwer.

Meine größten Bedenken habe ich an meiner Persönlichkeit und meiner Eignung. Leute sagen immer, ich könne „gut mit Kindern“. Tatsächlich ist das eine Arbeit, die mir sehr am Herzen liegt. Vermutlich so, weil ich selber Schwierigkeiten in meiner Kindheit hatte, die mich bis heute zum Teil ruhelos lassen. Weil ich damit aber noch nicht richtig zurecht komme und mich das hin und wieder in depressive Stimmungen schwingt, bin ich mir nicht sicher ob das der richtige Schritt ist. Ja, letztendlich, irgendwann, sehe ich die Arbeit mit Kindern als „meine Aufgabe“, aber momentan bin ich so unfertig.
Nun bin ich aber doch den einen Schritt gegangen. Vermutlich ein großer Schritt näher an meiner Bestimmung.

Ich werde ab morgen also an einer Schule arbeiten. Nicht voll als Lehrer, sondern als Assistent. Die Schule hat viele Schüler, die besondere Betreuung und Aufsicht benötigen. Zum Teil werde ich mit im Klassenzimmer sein um solche Schüler zu betreuen und beim bewältigen der Aufgaben zu helfen. Die andere Hälfte meiner Aufgaben ist die Hilfe in der Klassenstufe 1-4. Da gibt es an für sich keine „besonderen“ Schüler, auch wenn einige durchaus Schwierigkeiten machen können. Es ist also die gleiche Aufgabe, wenn auch mit anderer Bezeichnung. Als drittes kommt die Nachmittagsaufsicht Aufsicht dazu. „SFO“ ist für die Schüler der Stufe 1-4 und ist eigentlich nur aufpassen und mit den Kindern spielen und basteln, bis sie abgeholt werden. Das ist ganz lustig.
Ich weiß dass ein Lehrer zu Hause nochmal die doppelte Zeit für die Vorbereitungen braucht. Dieser Teil entfällt aber bei meiner Aufgabe, wei ich effektiv auch nur das mache, was die Lehrer mir sagen. Das ist ganz entspannt. Dazu arbeite ich noch nicht zu 100%, damit ich Zeit habe mein Norwegisch mit einen Kurs auf B2 zu bringen.

Bild: 50% meines neuen Zimmers

Ich bin also letzte Woche umgezogen und habe es endlich geschafft mein Zimmer ein zu richten.
Ich wohne in einer WG mit 4 anderen Jungs, die hier in Lillehammer zur Hochschule gehen. Bisher habe ich nur einen gesehen, aber ich denke das wird ganz okay. Mir war es ganz recht mit anderen zusammen zu wohnen. Zum einen zahle ich damit weniger Miete, und zum anderen habe ich mehr Möglichkeiten Norwegisch zu lernen. Dennoch ist es etwas mehr alleine wohnen als in Matteson. Sauberkeit, Essen und Einkauf ist alles in eigener Verantwortung. Ich verdiene ausreichend, dass ich mir eigentlich keine Sorgen machen müsste, aber mein erster Einkauf ist doch eher mild ausgefallen. Haferflocken, Müsli, Mehl, Hefe, Öl, Kartoffeln, Bananen – brauche ich sonst noch was? Ich gestehe, ein zweiten Spaziergang zum Suppermarkt habe ich schon angehängt, weil ich doch noch ein paar Dinge brauche. Aber Aufstriche und etwas Gemüse habe ich eh von Matteson mitgenommen. Da gibt’s das alles ja umsonst. 🙂

Bild: Erster Einkauf – brauche ich sonst noch was?

Den Garten habe ich also zurück gelassen. Doch werde ich mich bemühen die nächste Möglichkeit zu nutzen um zu sehen ob alles noch in Ordnung ist. Hoffentlich wird das nicht all zu lang dauern.

Ein Gedanke zu „Weiter ziehen

  1. Voll schön! Danke dir für den Bericht. Ich freue mich sehr, dass du diesen Schritt gegangen bist. Du hast schon auf Matteson viel so gelernt und ich wünsche dir, dass du davon auch in Lillehammer Vieles nutzen kannst.

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